Das Institut zur Bewahrung der sächsischen Mundart 3. März 2007, 22:58
…hat sich auf seine Fahnen geschrieben, sächsisch in den verschiedensten Varianten zu pflegen. Da wäre die einmalige Bibliothek der Mundartliteratur, die stetig ergänzt wird. Weiter zu nennen sind die Gastspiele von Kabarettisten wie das der academixer Kathrin Hart & Lutz Künzel, des Kabaretts SANFTWUT und Lesungen u.a. mit Bernd-Lutz Lange. Aber es ist auch von Eigenproduktionen zu sprechen, die regen Zuspruch fanden.
Am Sonntag, dem 25. Februar 2007, waren die Bornaer zur “1. Sächsischen Sonntagssoiree” in den Saal des “Goldnen Stern” mitten auf dem Marktplatz eingeladen. Der “Frauenchor Leipzig-Süd e.V.” unter Leitung von Dirigent Helmut Werler überraschte mit von ihm komponierten Liedern nach Texten von Lene Voigt, die in Borna uraufgeführt wurden. Er bekam für seine einfühlsamen Tonschöpfungen viel Beifall. Das Mundartkabarett “De fiff’schen Gaffeesachsen” bot ein Potpurri aus ihrem umfangreichen Repertoire und hatte die Lacher auf seiner Seite. Kein Wunder, waren es doch ausschließlich bekannte und wenig bekannte Szenen aus der Feder der sächsischen Mundart-Ikone Lene Voigt. Auf sie bezog sich auch Moderator und Programmgestalter Wolfgang U. Schütte. Dabei überraschte er mit kaum bekannten Texten u.a. vom jüngst verstorbenen Kabarett-Texter Gerhard Rutsch und dem unbekannten Robert Zimmermann aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Daß es für alle kostenlos Kaffee und Kuchen gab, geliefert von einer Bornaer Bäckerei und von drei schnuckligen Damen serviert, machte den Erfolg dieses gelungenen Experiments komplett.
Am 10. März lag es nicht nur am Gaffee un Guchen. Über 170 Zuschauer, unter ihnen der begeisterte Oberbürgermeister von Borna, erlebten die, wie scherzhaft angekündigt, “Welturaufführung” der von Luise Wilsdorf geschriebenen und von Wolfgang U. Schütte ins Sächsische gebrachten “gleenen Gomödche” mit dem schönen Titel “’s Gaffeegränzchen”. Damit bestand die Mundart Bühne Borna, die ausschließlich aus Amateurdarstellern besteht ihre Feuertaufe. Als Regisseurin Luise Wilsdorf im Juli 2007 mit den Arbeiten begann, war nicht abzusehen, daß an diesem schönen Märztag die hoffentlich lange Geschichte eines neuen Amateurtheaters begann. “Bejubelt”, schrieb die LVZ Borna, wurde die Aufführung. Daß es keine Eintagsfliege war, belegen die nächsten Aufführungstermine an unterschiedlichen Orten. Das erste und erfolgreiche Gastspiel führte nach Leipzig in den Mediencampus (28. April 2007). Der nächste Auftritt ist im Dorfmuseum Wyhra für den 19. Mai geplant, am 9. Juni wird das originelle Bühnenstück all jenen Besuchern aus Borna und Umgebung geboten, die die Uraufführung versäumten (”Goldner Stern”), weitere Termine sind der 16. Juni (Seniorenheim “Am Park”, Böhlen) und am 30. Juni wird auf dem Bornaer Altstädter Mühlenfest das perfekte Bühnensächsisch zu erleben sein.
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Quelle: LVZ Borna
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